Frei nach unserem Motto BeDigital setzt jetzt auch die BINDER GmbH aus Tuttlingen auf neue digitale Wege und geht sie mit uns. Eine Fallstudie:
In Deutschland, in den USA, in Russland, in China – BINDER ist überall auf der Welt im Einsatz. Der Simulationsschrank-Hersteller baut u. a. Inkubatoren, Ultratiefkühlschränke und Wärmeschränke. Gebraucht werden solche Geräte vor allem in wissenschaftlichen oder industriellen Laboren. Dort nutzt man sie unter anderem zur Zellkultivierung oder für Produkt-Belastungstests unter verschiedenen klimatischen Bedingungen. Über 22.000 Simulationsschränke verlassen jährlich das Werk am Hauptstandort in Tuttlingen. Bisher allerdings nur über klassische Vertriebswege …
Ausgangslage
Ein weltweit aktives Unternehmen muss zukunftsfähig bleiben – erst recht, wenn es sich um den Branchenprimus handelt. Für BINDER bedeutete das zunächst, das Produktdatenmanagement in einem DAM (Digital Asset Management System) zu zentralisieren und komplett zu digitalisieren. Im zweiten Schritt sollte es endlich in Richtung E-Commerce gehen. Start des Onlineverkaufs war für den britischen und amerikanischen Markt geplant.
Digitalziel
Das Ziel von BINDER war es, einen Onlinevertrieb aufzubauen, um neue Märkte zu erschließen und sich den neuen digitalen Möglichkeiten weiter zu öffnen. Gleichzeitig sollten die internen Verkaufsprozesse optimiert werden. Mit einem neuen Webshop, der über eine Schnittstelle zum bereits vorhandenen Digital Asset Management System verfügt, haben wir diese Ziele gemeinsam und mit Erfolg umgesetzt. Denn dank der Schnittstelle kann der Shop ohne großen Aufwand mit den dort abgelegten Produktdaten gespeist werden.
Warum Shopware?
Für die BINDER GmbH sollte der erste Schritt in den E-Commerce auf jeden Fall ein vorausschauender sein. Man wünschte sich ein System, das skalierbar und bei Bedarf erweiterbar ist. Shopware bietet im Wesentlichen drei verschiedene E-Commerce-Lösungen an: die Community Edition als kostenloses Basissystem für einfache Shops, die kostenpflichtige Professional Edition, die noch mehr Komfort und Funktionen bietet, und die (preisintensivste) Enterprise Edition mit B2B-Suite und Enterprise-Search. BINDER entschied sich für die goldene Mitte, also die Professional Edition, von der aus man bei Bedarf auch auf die Enterpriseversion umrüsten kann.
Technische Besonderheiten des Webshops
Der Shop ist mehrsprachig, über eine Portalseite wählt der Kunde entweder den UK- oder den USA-Shop aus. Wir haben das System mit Shopware 5 in der Professional Edition aufgesetzt und zunächst eine Schnittstelle zum schon bestehenden Digital Asset Management System geschaffen. Der Shop kann darüber mit Produktdaten und Bildern aus dem Digital-Asset-Management-System gespeist werden. Der Shopbetreiber hat so seit der Liveschaltung des Onlineshops kaum einen Mehraufwand an Inhaltspflege. Produktdaten und Medienelemente pflegt er wie vorher zentral an einer Stelle (also im PIM/MAM). Die Übernahme der benötigten Inhalte für den Shop erledigt die Schnittstelle.
Und es gibt noch weitere Besonderheiten: Die Mehrwertsteuerberechnung in den USA ist weitaus kniffliger als in Deutschland. Während es bei uns fixe, bundesweit geltende Steuersätze gibt, variieren diese in den USA nach Bundesstaaten und sogar bis in kleinere Regionen hinein. Außerdem sind sie nicht stabil, steigen oder fallen also von Zeit zu Zeit. Damit die Mehrwertsteuer im US-Shop bei jeder neuen Bestellung auch dem aktuellen Stand/der betreffenden Region/dem momentanen Kurs entspricht, haben wir eine intelligente Mehrwertsteuerberechnung programmiert, die in Echtzeit die aktuellen Stände abfragt und sich entsprechend aktualisiert, sobald ein Kunde seine Rechnungsadresse hinterlegt.
Bei der Versandkostenberechnung gab es ähnliche Herausforderungen: Auch hier variieren die Kosten anbieterabhängig, entfernungsabhängig, nach gewählter Zusatzoption im Shop und natürlich abhängig vom Produktgewicht. Eine eigens von uns programmierte Schnittstelle fragt all diese Variablen in Echtzeit ab, sobald ein Kunde im Shop eine Bestellung ausgibt. Auch wird automatisch geprüft, welcher Transportdienst benötigt wird. Denn da die Produkte im Shop in der Regel schwer und sehr groß sind, reichen kleine Carrier oft gar nicht aus; die Produkte müssen per Spedition verschickt werden. Um auch diesen Fall unkompliziert abwickeln zu können, haben wir eine Schnittstelle zu einem amerikanischen Speditionsunternehmen geschaffen.
Auch im Hinblick auf die User Experience bietet der Shop einige Annehmlichkeiten: Der Kunde kann sich seine Produkte gleich im Shop individuell zusammenstellen. Den intelligenten Produktkonfigurator haben wir mit dem Shopware-Premium-Plugin Custom Products umgesetzt.
Technische Fakten
- Sprachshop (USA/UK)
- B2B-Shop
- Programmierung einer Schnittstelle zu einem ausländischen Versanddienstleister in den USA
- Entwicklung einer Mehrwertsteuerberechnung für USA
- Produktkonfigurator
- Time-to-market: 8 Monate
- Version: Shopware 5 Professional Edition
- Schnittstelle zum schon bestehenden Digital Asset Management System (Contentserv)
Eingesetzte Premium-Plugins:
BeDigital? GoFuture!
In unseren Augen steht dieses Projekt für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Hier erschließt man nicht nur Märkte mit neuen Methoden, sondern schafft auch gleichzeitig intelligente Möglichkeiten der Datenvernetzung. Genau das ist digitale Transformation. Und die geht für BINDER natürlich weiter.
KLEINES GLOSSAR – DAM, PIM, MAM
Was ist ein Digital Asset Management System?
Ein Digital Asset Management System (kurz: „DAM“) beinhaltet alle produktbezogenen „Assets“ eines Produktes (also Bild-, Ton- und Videodateien bis hin zu entsprechenden Dokumenten wie Gebrauchsanweisungen, Packzettel usw.
Was ist ein Product Information Management System?
Ein Product Information Management System (kurz: „PIM“) beinhaltet alle technischen und textlichen Produktinformationen eines Herstellers, also beispielsweise Produktnamen, Kurzbeschreibungen, Langbeschreibungen, Produktmerkmale usw. bis hin zu den technischen Daten der jeweiligen Produktvarianten – jeweils sehr kleinteilig aufgegliedert.
Was ist ein Media Asset Management System?
Ein Media Asset Management System (kurz „MAM“) ist ein System, in dem sich beliebige digitale Inhalte (Textdateien, Videos, Fotos usw.) zentral speichern und verwalten lassen.
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