Auch wenn es sich aus Nutzersicht so einfach anfühlt, in einem guten Onlineshop steckt einiges an Arbeit und Pflege. Klar, in einem schicken Ladengeschäft ist es nicht anders, oder? Wenn Sie also in den Online-Handel einsteigen möchten, dann braucht es einen guten Plan und Leidenschaft für die Sache. Die Leidenschaft bringen Sie sowieso mit, alles Wissenswerte zum Plan fassen wir hier zusammen.
Inhalt:
Anforderungsworkshop: Das Lastenheft erstellen
Zu Beginn eines jeden E-Commerce-Projekts gilt es, eine IST-Analyse zu erstellen. Das funktioniert am besten in einem Workshop, in alle Punkte besprochen werden, die für die Erstellung des Onlineshops wichtig sind. Hier stellt Ihnen die Agentur viele Fragen:
- Ist dieser Onlineshop Ihr erster oder soll ein bestehender Webshop überarbeitet werden?
- Möchten Sie über den Shop ausschließlich selbst Waren vertreiben oder planen Sie eher einen Marktplatz, über den auch Produkte weiterer Händler verkauft werden sollen?
- Wie sieht es mit der Zielgruppe aus? Sprechen Sie mit Ihrem Onlineshop Geschäfts- oder Endkunden (oder vielleicht beide Gruppen) an?
- In welchem Kernmarkt wollen Sie online verkaufen? Im deutschen Raum, europaweit oder vielleicht international?
Alle Anforderungen müssen systemseitig erfüllbar sein, deshalb sollten Sie diese Variablen von Anfang an kennen. Sie werden schriftlich in einem sogenannten Lastenheft erfasst (die Grundlage für das spätere Pflichtenheft).
Warum ist die IST-Analyse bei E-Commerce-Projekten so wichtig? Weil eine Bestandsaufnahme unter anderem die Grundlage für die Auswahl des Shopsystems liefert. Für welches System Sie sich entscheiden, richtet sich nach den technischen Möglichkeiten, die für die Umsetzung benötigt werden. Deshalb gilt: Bringen Sie Ihre Wünsche bezüglich des Shopsystems gerne in den Anforderungsworkshop ein – und bleiben Sie offen für Alternativen.
Damit Sie sich schneller und besser auf den Anforderungsworkshop vorbereiten können, haben wir eine übersichtliche Checkliste erstellt, die alle für Ihr E-Commerce-Projekt relevanten Punkte kurz anreißt. Gehen Sie die Punkte einmal durch, machen Sie sich Notizen dazu und bringen Sie alles zum Workshop mit. Ein Tipp: Schauen Sie sich Ihre (guten) Mitbewerber an. Das inspiriert und animiert, es noch besser zu machen.
Konzeptionsphase: Das Pflichtenheft erstellen
Das Pflichtenheft ist ein standardisiertes Dokument zur Definition von Softwareanforderungen (Software Requirements Specification / SRS). Es beschreibt alle Anforderungen, die im Shopsystem umgesetzt werden sollen und enthält auch entsprechende Realisierungsvorschläge. Hier sind wir also schon mitten in der Feinkonzeption Ihres Onlineshops. Das Pflichtenheft enthält unter anderem die geplante Shopstruktur, Layoutvorschläge, Maßnahmen zur Verbesserung der User-Experience und alle erforderlichen funktionellen Erweiterungen – also Beschreibungen von PlugIns, Schnittstellenanbindungen und so weiter.
Auch die spätere Vermarktung des Shops wird hier schon mitbedacht – entsprechende Online-Marketing-Maßnahmen werden ebenfalls definiert (Erstellung von suchmaschinenrelevanten Metadaten oder Gestaltung von SEO-optimierten Texten usw.).
Je nach Projektgröße werden auch in dieser Phase Workshops durchgeführt. Das Pflichtenheft ist ein lebendiges Dokument und kann während der Konzeptionsphase und darüber hinaus entsprechend erweitert und um neue Anforderungen ergänzt werden (Change Requests).
Umsetzungsphase: Die Entwicklung Ihres Onlineshops
Nach der Abnahme des Pflichtenheftes durch Sie ist die technische und vertragliche Grundlage für die Entwicklung Ihres Onlineshops geschaffen. Auf deren Basis geht es in die Programmierung des Webshops. Alles, was jetzt passiert, läuft auf einer sogenannten Entwicklungsumgebung ab, die im Internet noch nicht öffentlich sichtbar ist. Hier wird der Shop konfiguriert, alle nötigen Installationen werden vorgenommen, Inhalte werden eingepflegt und das im Pflichtenheft definierte Layout wird umgesetzt.
Für ein perfektes Zeitmanagement und eine zielorientierte Abarbeitung aller Aufgaben arbeiten wir in unserer Agentur mit sogenannten SPRINTs (ein Modell aus dem agilen Projektmanagement). Das bedeutet: Man teilt die Entwicklungsphase in Meilensteine und Einzelaufgaben auf und arbeitet diese kleineren Projektabschnitte (SPRINTs) in einem definierten zeitlichen Rahmen ab. Hier kommen Sie wieder ins Spiel. Denn natürlich braucht es Ihre Mitarbeit für ein gelungenes Shop-Projekt. Neben der Bereitstellung von Inhalten wie Produktbeschreibungen oder Bildern sollten spätestens in dieser Phase alle Verträge mit eventuellen Drittanbietern vorliegen. Das betrifft zum Beispiel die Versanddienstleister, mit denen Sie zusammenarbeiten möchten. Natürlich stehen wir Ihnen dabei gerne beratend zur Seite und informieren Sie darüber, was wann zu tun ist.
Während der Entwicklungsphase dokumentiert man in der Regel alles, was auf der Entwicklungsumgebung passiert, damit die Umsetzungen und alle auftretenden Change Requests nachvollziehbar bleiben. Das ist für den späteren Shopsupport sehr wichtig, zum Beispiel, wenn es um das Einspielen von Updates geht.
Korrektur- und Abnahmephase: Der Umzug auf die Produktivumgebung
Steht der Onlineshop auf der Entwicklungsumgebung, geht es in die Korrektur- und Abnahmephase. Nach einer Qualitätssicherung durch die Agentur ist es jetzt an Ihnen, alle Inhalte zu prüfen und gegebenenfalls Korrekturen einzureichen.
Wenn Sie die Freigabe erteilt haben, wird der Shop live geschaltet, also in die Produktivumgebung übertragen. Glückwunsch: Ihr Shop ist eröffnet! Die Entwicklungsumgebung bleibt in der Regel weiter bestehen. Auf dieser „Spielwiese“ können später Änderungen oder Erweiterungen beziehungsweise die Auswirkungen eingespielter Updates getestet werden.
Supportphase: Pflege, Wartung, Vermarktung
Ein ganz wichtiger Punkt ist die Pflege, Wartung und Vermarktung Ihres Shops. Wer würde in Ihrem Ladenlokal einkaufen, wenn Sie nicht regelmäßig aufräumen, die Regale entstauben, Sonderangebote machen oder die Kasse prüfen würden? Niemand. Online ist es nicht anders. Ihr Shop wird nicht erfolgreich sein, wenn Sie ihn nicht vermarkten und pflegen. SEO-optimierte Inhalte und Metadaten sind unerlässlich für Ihre Suchmaschinenrelevanz. Daneben empfehlen wir weitere regelmäßige Online-Marketing-Maßnahmen wie beispielsweise Suchmaschinenwerbung (SEA) oder E-Mail-Marketing.
Aus funktionellen Gründen und Sicherheitsgründen muss Ihr Shop außerdem regelmäßig Updates erhalten, damit alle Funktionen reibungslos laufen und die Daten Ihrer Kunden nicht in falsche Hände gelangen, weil irgendwo eine gefährliche Sicherheitslücke klafft.
Fazit
Wenn Sie einen Onlineshop erstellen lassen möchten, planen Sie entsprechend Zeit, ein höheres Maß an eigener Mitarbeit und Budget ein. Neben den reinen Umsetzungskosten kommen auch Kosten von Drittanbietern, Lizenzkosten, Supportkosten oder Werbekosten auf Sie zu. Vor allem für Werbung/Suchmaschinenoptimierung sollten Sie einen Großteil des Budgets vorsehen, wenn Sie wirklich erfolgreich online verkaufen wollen.
Das Allerwichtigste beim Projekt Onlinshop ist es, dass Sie dabei aktiv mitwirken, ein lebendiger Teil des Projektteams werden und lernen, das System hinter Ihrem Shop zu verstehen und zu bedienen. Schließlich möchten Sie mit dem Onlineverkauf Ihre berufliche Existenz (oder einen Teil davon) absichern. Ihr Shop sollte also nicht nur ein schönes Extra sein, sondern ein realer Arbeitsort, der Geld einbringen soll.
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