Wer forscht, muss investieren. Das gilt in jedem Fachgebiet. Umso schöner, dass der Freistaat Thüringen diese Arbeit fördert. Aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) unterstützt er Unternehmen dabei, Eigeninnovationen voranzutreiben. Und weil die der Motor der Wirtschaft sind, haben auch wir unser Herz der „innovativen Sache“ verschrieben: mit mittlerweile drei Mitarbeitern, die sich neben dem Alltagsgeschäft mit Themen wie künstliche Intelligenz, sprachbasierte Websuche oder der Optimierung von Datamanagementsystemen beschäftigen.
Unternehmen, die einen großen Markt bedienen, setzen zunehmend auf Digitalisierung und Automatisierung – auch in der Produktion von Marketingmaterialien oder bei der Verwaltung von Kunden- und Produktdaten. Dazu nutzen sie intelligente Software, schaffen Schnittstellen, kanalisieren und zentralisieren …
Momentan sprießen solche Datamanagementlösungen wie Pilze aus dem Boden, aber nicht jede Anwendung ist für jedes Unternehmen geeignet und wenn es daran geht, individuell zugeschnittene Lösungen zu entwickeln, ist Forschergeist gefragt. Hier setzt unser sogenanntes „innovatives Personal“ an.
Mit unserer Forschungsarbeit untersuchen und bewerten wir derzeit marktübliche Datamanagement Software und erarbeiten Optimierungs- und Erweiterungskonzepte.
Ein konkretes Beispiel: Wir haben im Blog schon einmal das Prinzip des Adaptiven Contentserklärt – Stichwort COPE (Create Once, Publish Everywhere). Nach diesem Prinzip werden alle Inhalte, die es für die Bestückung der Marketingkanäle eines Unternehmens braucht (Bilder, Videos, Texte) in einem medienneutralen CMS hinterlegt und von dort auch für verschiedenste Ausgabeformate und immer in den passenden Formaten bereitgestellt. Onlineredakteure oder Contentmanager können so mit nur wenigen Klicks verschiedene Kommunikationsmittel für Print und Online generieren. Sind entsprechende Vorlagen (Templates) bereits in diesem System hinterlegt, muss nicht einmal mehr gestalterisch Hand angelegt werden. Die Inhalte generieren sich quasi wie von selbst.
Eine wunderbare Vorstellung – aber in der Realität steckt immer noch jede Menge projektspezifische Forschungsarbeit drin, denn die Anforderungen sind sehr unterschiedlich, nicht immer gibt es vorgefertigte Lösungen und man greift letztlich auf Individualentwicklungen zurück. Und so gut die Idee des Adaptiven Contents auch ist, es gibt Nachteile. Die Anschaffung des Systems ist kostspielig, das Verfahren riskant. Denn nur wer das System beherrscht und professionell damit arbeitet, kann sich über einen qualitativen Output freuen.
Hier setzt unsere Forschungsarbeit an. Wir fragen: Wie können wir die häufig noch sehr komplexen und komplizierten Systeme, die hinter Konstrukten wie dem des Adaptiven Contents stehen, so optimieren, dass sie auch ohne viel Fachwissen einfach angewendet werden können und dabei möglichst automatisiert arbeiten?
Um Antworten zu finden, recherchieren wir innovative bestehende Softwarelösungen, analysieren und bewerten sie und setzen an sinnvollen Punkten mit eigenen Weiterentwicklungen an.
Wir sind gespannt auf die Ergebnisse und hoffen auf Erfolg, denn je mehr Forschungsarbeit auf diesem Gebiet stattfindet, desto geringer wird der Anteil an aufwendigen Eigenentwicklungen in der IT. Und je breiter das „Baukastensystem“ wird, desto mehr individuelle Anforderungen werden abgedeckt, desto schneller wird publiziert, desto besser wird letztlich verkauft.
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