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Mit Visual Micro Content zu mehr Interaktion im Netz

15 Aug 2017
Content-Managerin mit Megafon vor dem Gesicht

In unserer Reihe zum Content-Marketing kümmern wir uns um die Frage, wie es Unternehmen in Zeiten des boomenden Onlinemarktes schaffen können, sich trotz Überangebot von der Konkurrenz abzuheben und Kunden in ihren Store oder auf ihre Seite zu locken. Die Lösung sehen viele Unternehmen in der Veröffentlichung möglichst vieler und relevanter Inhalte (Content-Marketing), die sie in Blogs, Foren, Magazine, soziale Medien). Das Ziel: Die Sichtbarkeit für Google und damit für den Kunden steigern und Kunden durch ein serviceorientiertes Auftreten an sich binden.

Die Idee, ein intensives Content-Marketing zu betreiben, ist gut, fragt sich nur, wie Unternehmen das eigentlich leisten sollen? Eine Möglichkeit ist eine gute Content-Planung und gegebenenfalls die Produktion von Adaptivem Content. Eine weitere wollen wir Ihnen heute vorstellen und fragen: Was ist Visual Micro Content, welche Rolle spielt er im Content Marketing der Zukunft, wie wird er erstellt und wie erfolgversprechend ist diese Methode?

Was ist Visual Micro Content?

Etwas in weniger als 30 Sekunden zeigen oder beschreiben – das steckt hinter dem Begriff Visual Micro Content. Es geht bei solchen kurzen Erklärstücken also darum, ein Thema mit kurzen, visuellen, mobilen oder interaktiven Inhalten einfach und schnell zu vermitteln. Das können Infografiken, Foto-Serien, Mini-Clips oder interaktive Tools sein. Gestreut wird der Content auf Kanälen wie Instagram, YouTube oder Snapchat. Am beliebtesten ist mit knapp 65 % des gesamten Traffics Video-Content. Meistens handelt es sich dabei um kleine, appetitanregende Inhalts-Häppchen, die Lust auf „mehr“ (also dem Anbieter hinter dem Clip/Bild/Teasertext) machen sollen.

Welche Ziele verfolgen Content-Manager mit Visual Micro Content?

Im Wesentlichen geht es bei dieser Art des Content-Marketings um zwei Dinge. Erstens: Vor allem die Nutzer, die mit dem Smartphone oder Tablet in den sozialen Netzwerken unterwegs sind und in der Regel nur eine sehr kurze Aufmerksamkeitsspanne haben, regelmäßig mit relevanten oder unterhaltsamen Informationen zu versorgen. Zweitens: Die eigene Reichweite im Netz steigern. Indem Unternehmen ständig neuen (Micro-) Content produzieren und in verschiedene Kanäle streuen, erhöhen Sie Ihre Relevanz bei Google und werden von vielen verschiedenen Nutzern wahrgenommen. Um das alles leisten zu können, arbeiten einige (in Deutschland immer noch wenige) Unternehmen mit speziellen Content-Management-Systemen (CMS). Sie machen es einfacher, einmal erstellte redaktionelle Inhalte schnell und unkompliziert für Social Media, Blog und andere Kanäle bzw. Endgeräte aufzubereiten.

Content-Marketing-Inhalte wie Rezepte, Do-It-Yourself-Clips, Bildergalerien, GIFs oder Erklärvideos kommen in diesem Zusammenhang besonders gut an, weil sie Nutzern in ihrem ganz persönlichen Lebensalltag helfen. (Wie flechte ich einen französischen Zopf? Welche Konsistenz muss das Topping auf dem Cupcake haben?) Diese Beiträge im Ratgeberstil binden Kunden und machen Lust auf mehr. Auf lange Sicht kann die Produktion solcher Mini-Inhalte übrigens weitaus erträglicher sein als das Investment in einen langen Unternehmensfilm, der nur einmal publiziert wird und nur einmal die Aufmerksamkeit der Zuschauer gewinnt. Mit Visual Micro Content bleiben Markennamen dauerhaft im Rennen und sind immer wieder aufs Neue präsent.

Dass Nutzer Visual Micro Content-Elemente lieben und nutzen, ist keine Marketing-Erfindung. Sie erhöhen erwiesenermaßen die Interaktivität zwischen Nutzer und Anbieter des Inhalts. Ein gutes Facebook-Foto mit nettem Spruch bringt 53 % mehr Likes, 84 % mehr Klicks und über 100 % mehr Kommentare als ein längerer Text-Post. Pinterest ist inzwischen der viertgrößte Treiber für Traffic – weltweit und auf YouTube werden jeden Tag 4 Milliarden Videos angesehen (Quelle: hubspot.com).

Was bei der Erstellung von Visual Micro Content beachten?

Zunächst einmal die Zielgruppe. Unternehmen, die Wert auf ein durchdachtes Content-Marketing legen, führen detaillierte Zielgruppenanalysen durch, überwachen auch Responses auf Posts oder Newsletter, messen die Verweildauer der Zielgruppe auf der eigenen Website und so weiter. Aber nicht nur das, sie erheben auch Nutzerdaten (z. B. durch Onlineumfragen und Interviews) und entwerfen konkrete Personas, kreieren also fiktive Zielgruppenvertreter mit einem Namen und einem Gesicht, einem Lebenslauf, einem Beruf, Vorlieben, Bedürfnissen und Verhaltensweisen. Auf Basis der gewonnenen Daten erstellen sie dann maßgeschneiderten Content.

Ist die Zielgruppe bekannt, können Sie zu Schritt 2 übergehen, falls Sie diesen hier beschriebenen Weg gehen wollen. Entwickeln Sie also eine zur Zielgruppe passende Content-Strategie. Dazu müssen Sie viele Fragen stellen: Was sucht die Zielgruppe momentan? Vor allem zu welchem Zeitpunkt und auf welchen Kanälen? Welche Formen von Visual Micro Content konsumiert die Zielgruppe am liebsten und welche Inhalte bieten sich für welche Darstellungsform an?
Auf Basis aller Daten geht es dann an die konkreten Themen für die einzelnen Content-Schnipsel. Ein abgestimmter und akribisch geführter Redaktionsplan ist beim Content-Marketing ein absolutes Muss.  

Die Inhaltserstellung läuft am besten Hand in Hand mit einer Marketingagentur. Die meisten Unternehmen haben selbst viele kreative Ideen im Team. Aber es kann auch sehr befruchtend sein, sich durch die Brille eines externen Beraters neue Anregungen zu holen. In der Umsetzung müssen die Inhalte unbedingt vom Profi gelayoutet, getextet oder gedreht werden. Alle Inhalte sollten außerdem verschlagwortet und SEO-optimiert ins Netz gestellt werden, damit man die Clips, Bilder und Posts auch findet.

Nie ohne Call to action! Eine Grafik im Corporate Blog könnte zum Beispiel mit Facebook verlinkt werden, damit sie dort geliked werden kann. Oder es gibt die Möglichkeit, einen Kommentar abzugeben. Hautsache, der Nutzer bekommt das Angebot zur Interaktion. Denn genau darum geht es ja letztlich, wenn man Kunden gewinnen und an sich binden will.

Unser Tipp für die Produktion von Micro Content-Elementen: Bevor Sie auf dem weißen Blatt Papier beginnen, sich mögliche Ideen für Ihre Mini-Content-Elemente zusammen zu spinnen, schauen Sie zunächst auf das, was Sie haben. Breiten Sie Ihre Texte, Bilder und Videos vor sich aus und holen Sie heraus, was geht. Aus einem einzigen Blogartikel können Sie unzählige kleine, neue Inhaltschnipsel kreieren, die Sie dann vor allem in Social-Media-Kanäle streuen können. Zitate, einfache Infografiken, Spruchbilder, Checklisten oder kleine Merkhilfen wie diese:

Fazit: Visual Micro Content – die Content-Marketing-Strategie der Zukunft?

Wenn man den aktuellen Statistiken und Prognosen vor allem bezüglich der Inhalte in den Social Media Glauben schenkt, ja. Micro Content-Elemente werden überall da, wo schnell und nebenbei Inhalte konsumiert werden, am häufigsten zur Informationsbeschaffung genutzt. Die digitale Welt tickt zunehmend mobil. Die schnelle Recherche zwischendurch auf dem Smartphone ist zu einer echten Alternative geworden und weiter auf dem Vormarsch. Konsumenten nehmen sich nicht mehr die Zeit, Texte wie einen Zeitungsartikel zu lesen. Sie tun es granular. Sie screenen blitzschnell, was sie da vor sich haben, scrollen sich durch das Angebot, bewerten die Überschriften, Listen und Bildinhalte sehr schnell, erfassen, was sie interessieren könnte und steigen am "Point of Interest" ein.

Die Idee hinter Visual Micro Content ist natürlich nichts Neues. Strenggenommen ist sie sogar ein Klau, verpackt in ein hübsches Modewort. Marketer haben sich schlicht abgeschaut, wie sich Menschen auf Facebook, Twitter oder YouTube gegenseitig informieren und gute Ideen kopiert. Das aussagekräftige Bild nebst Kommentar zur aktuellen Nachrichtenlage, das vielgeteilte How2-Video, der Typ, der der Community die Welt erklärt – eben kurze, kreativ und einfach aufbereitete Infobeiträge von Nutzern für Nutzer. Diese Art von Infotainment ist typisch Social Media und eine amüsantere (wenn auch fehleranfälligere) Alternative zum Brockhaus. Schade nur, dass das, was der Privatmann so meisterlich beherrscht, leider für so viele Unternehmen immer noch "Neuland" ist … 

Bildquelle: ismagilov/iStock